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In unserer Anlage gibt es mehrere Honig-Bienenvölker. Es gibt immer Neues zu entdecken. Die Bienenhaltung geht einher mit botanischen und meterologischen Kenntnissen – die optimale Ergänzung zum Gärtnern 😊. Hier einige interessante Punkte:

  • Gibt es verschiedene Honigbienenrassen ?

Ja. Meistens werden im Rheinland Bienen der Rasse Carnica gehalten.

  • Wie heißt die Bienenwohnung alternativ ?

Die Bienenwohnung heißt auch Beute oder Stock.

  • Welche Bienenwesen gibt es ?

Drei: Eine Königin, sehr viele weibliche Bienen, sogenannte Arbeiterinnen und in der Zeit von ca. März/ April bis ca. September einige männliche Bienen, die Drohnen genannt werden.

  • Sind Bienen Veganer ?

Nein. Honigbienen ernähren sich aber rein vegetarisch und sammeln Nektar und Pollen aus Pflanzen und deren Blüten. Den eiweißreichen Pollen verfüttern sie größtenteils an ihre Brut; den Nektar verarbeiten sie zu Honig : er liefert Ihnen Energie, z.B. für die Wärme und Kühle des Tages oder des Fluges.

  • Haben Bienen einen Rüssel ?

Ja. Bienen haben einen Saugrüssel.

Die Honigbienen gehören zu den staatenbildenden Insekten mit einer Königin.Der Bien ( Name für ein Bienenvolk ) umfasst hauptsächlich Arbeiterinnen und zeitweise einigen männlichen Bienen, die Drohnen genannt werden. Die Populationsdichte eines Volkes verläuft jahreszeitlich bedingt in Wellen: während in der Winterzeit die Gesamtpopulation ca. 6.000 – 8.000 Individuen beträgt, sind dies im Mai ca. 60.000 – 80.000.Die Populationswellen richten sich hierbei nach dem örtlichen Klima und sind daher in den einzelnen Regionen unterschiedlich.

  • Wie lange lebt eine Biene ?

Die Lebenszeit der Arbeiterinnen ist jahreszeitlich bedingt sehr unterschiedlich. Während eine im Frühsommer geschlüpfte Biene, ca. 60 Tage lebt, sind es im Winter je nach ortsüblichem Klima in der Zeit der Ruhephase, ca. 4 -6 Monate. Die Arbeiterin übernimmt im Laufe ihres Lebens diverse Aufgaben im Stock ( der Bienenwohnung ): z.B. als Putz-, Bau-, Ammen – oder Wächterbiene. Erst gegen Ende ihrer Lebenszeit darf sie als Sammlerbiene den Stock verlassen und hinausfliegen. Die männlichen Bienen ( Drohnen ) leben wenige Wochen. Die Königin kann ca. 5 Jahre alt werden.

  • Durchleben Bienen eine Metamorphose ( Verwandlung) ?

Ja. Die Entwicklungszeiten von Königin, Arbeiterin und der Drohnen sind unterschiedlich. Die der Königin beträgt 15 Tage, der Arbeiterin 21 und der Drohne 24 Tage.In dieser Zeit verläuft die Metarmorphose zur schlüpffertigen Biene übers Ei zur Larve und zur Puppe.

  • Wie kommunizieren Bienen ?

Kommunikation im Dunklen und in enger Betriebsamkeit eines Stockes ist eine Kunst. Bienen sind empfindsam für Schwingungen und Schall – sie informieren daher gerne über Tanzbewegungen. Berühmt ist ihr Schwänzeltanz, so genannt, weil die Bienen ihren Hinterleib rhythmisch hin- und herbewegen, also schwänzeln. Durch diese Art der Kommunikation übermitteln sie z.B. den Ort der Nahrungsquelle und den Weg dahin.

  • Kann nur die Königin Eier legen ?

Jein 😊. Alle weiblichen Bienen haben Ovarien – Eierstöcke. Aber nur bei der Königin sind diese voll entwickelt und nur sie hat eine Vorratsspermienblase. Daher kann nur sie befruchtete Eier legen. Allerdings gibt es einige seltene Fälle, in denen im Notfall ( wenn die Königin z.B. in ungünstiger Jahreszeit verstirbt ) die Eierstöcke einer Arbeiterin sich entwickeln – sie legt dann auch Eier. Allerdings fehlt es ihr an der Spermienblase – die Eier sind oft unfruchtbar.

  • Halten Honigbienen Winterschlaf ?

Nein. Sie halten Winterruhe. Im Stock bilden sie eine Traube um ihre Königin herum und halten diese mit Hilfe des Flügelschlagens ständig auf ca. 25 Grad. Bienen in Winterruhe haben keine Brut ! Im Rheinland mit seinen wechselhaften und oft wenig winterlichen Temperaturen ist dies ein Problem – denn das Pflegen einer Brut ist sehr energieintensiv und erfordert Futter, welches im Winter wegen fehlender geeigneter Blüten oft nicht zur Verfügung steht. Haben Bienen Brut, muß der gesamte Stock nämlich auf 35 Grad geheizt werden ( im Sommer oft gekühlt ) und sie verbrauchen viel Futter!

  • Halten Drohnen auch Winterruhe ?

Nein. Die Drohnen werden in Zeiten der Vorbereitung der Winterruhe aus dem Stock getrieben und nicht mehr hineingelassen. Gefüttert werden sie auch nicht – sie verhungern. Willi, der Freund von Biene Maya protestiert !

  • Können Bienen bauen ?

Ja. Weibliche Bienen besitzen am Hinterleib vier Wachsdrüsenpaare. Im Alter von 10 – 18 Tagen erreichen dies Drüsen ihren Entwicklungshöhepunkt..In diesem Alter „schwitzen“ Bienen Wachsplättchen aus ihrem Hinterleib heraus und bauen damit Zellen ihres Stockes. Die von den ImkerInnen eingesetzten gerahmten Wachsplatten geben den Bienen den gewünschten Rahmen vor. Die Bienen bauen sonst wild und verquer – das Honigernten wäre somit mühsam bis unmöglich.

  • Ist die Honigbiene eine Nutztier ?

Ja. Im Wirtschaftsranking der Nutztiere tritt sie nach Rind und Schwein auf Platz 3.

  • Haben Bienen Augen ?

Ja. Und zwar 5: zwei Facettenaugen und 3 Punkteaugen ( in der Mitte des Kopfes liegend).

  • Haben Drohnen einen Stachel ?

Nein. Sie können nicht stechen.

  • Gibt es Synonyme für Honigbienen ?

Ja. Ein Synonym für Honigbienen ist das Wort „Immen“. In Köln ist es oft zu finden, z.B. in Straßenbezeichnungen, wo in der Vergangenheit ImkerInnen wohnten und Bienenvölker hielten. Die Namensherkunft des Kölner Stadtteils Immendorf ist übrigens unklar – der Name kann auch vom fränkischen Namen Immo kommen 😊.

  • War Wilhelm Busch Imker ?

Ja. Er hatte selber Völker und zudem hat er 1867/68 Artikel in einer Fachzeitschrift über Bienen publiziert.

  • Welche Hyroglyphe steht im alten Ägypten für Unterägypten ?

Eine Biene vor einer Tonbeute

  • Gibt es Kinderlieder über Bienen ?

Ja. Z.B. Summ, summ, summ – Bienchen summ herum ….

  • Können Bienen Covid bekommen ?

Nein. Sie können es auch nicht übertragen – das ist eine reine Säugetierangelegenheit. Allerdings werden Bienen von einer Milbe, der Varroa, befallen. Die ImkerInnen müssen ihre Völker deshalb ständig beobachten und rechtzeitig handeln bzw. behandeln. Die Varroa-Milbe mag nämlich Bienenblut und sorgt mit ihrer Beißerei an verschiedenen Organen und Körperstellen dafür, dass der Bakterien- und Virentransport innerhalb des Bienenleibes floriert. Leider bekommt es den Bienen oft nicht – geschwächte durch das Blutsaugen der Milben, haben sie vermehrt mit Krankheiten zu kämpfen. So haben die Viruserkrankungen bei Honigbienen in den letzten 20 Jahren stark zugenommen. Die populationsreiche und enge Lebensweise trägt zur Verbreitung der Viren bei.

Wenn Sie neugierig geworden sind, fragen Sie einfach ImkerInnen vor Ort oder sprechen uns an. Sie können natürlich auch eine Mail mit ihren Fragen schicken : Wir beantworten sie gerne !

Nähere Informationen erhalten sie auch über den Kölner Imkerverein ( KIV ) oder dem Biogarten Thurner Hof. Der KIV führt in „Finkens Garten“ ( Rodenkirchen, KVB-Linien 15 und 17 , nahe dem Forstbotanischem Garten ) ein Honighäusschen mit Honigverkauf. Fragen werden dort gerne beantwortet. Ebenfalls können Völker beobachtet und Fragen gestellt werden in Dellbrück auf dem Gelände des Thurner Hofes (unweit der KVB-Haltestelle „Dellbrücker Hauptstr. , Linien 3 und 16 ).

Weibliche Honigbienen können stechen. Allerdings ist unsere Säugetierhaut so dick, dass Honigbienen uns nur einmal stechen können. Der der Stachel mit seinen Widerhaken wird samt Stachelapparat beim Stich in die Haut eines Säugetieres herausgerissen – die Biene stirbt.

Bienen stechen aber nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Allerdings ist uns nicht immer bewußt, wann sich eine Biene bedroht fühlt. So kann z.B. ein aufgetragenes Parfüm als Bedrohung angesehen werden – Bienen reagieren extrem sensorisch. Gewitterstimmung z.B. läßt die Bienen oft auf „Hab-Acht-Stellung“ sein. Ein Stich kann sehr schmerzhaft werden: Vermeiden Sie daher hektischen Bewegungen und entfernen Sie sich langsam vom Bienenstock, insbesondere vom Einflugloch. Sollten Sie gestochen worden sein, sollte dies zügig geschehen: Der ansitzende Stachel verströmt nämlich einen Alarmduft und lockt weitere Bienen an.

Entfernen Sie zügig den Stachel , z.B. durch Abstreifen mit dem Fingernagel und vermeiden Sie Drücken, denn auf diese Weise wird noch mehr Gift in die Wunde gepumpt. Ein Anschwellen ist normal. Alle weiteren Reaktionen wie Atemnot und Schwindel deuten auf eine allergische Reaktion hin und benötigen unverzüglich ärztliche Hilfe.

Die Bestäubung der Pflanzen in unseren Kleingärten erfolgt auf vielfältige Arten. Sie kann durch den Wind, Vögel, Schnecken oder Insekten, wie z.B. Käfer, Zikaden, Fliegen, Hummeln, Wespen erfolgen – oder durch eine der in Mitteleuropa 550 Wildbienenarten. Jede Pflanze trägt ihren Vorlieben u.a. Rechnung durch ihre besondere Blütengestaltung, die nur bestimmte Bestäuber zuläßt.

Die Honigbiene ist wirtschaftlich ein sehr wichtiger Bestäuber. Ohne sie gäbe es bei vielen Obstbäumen merklich weniger Früchte , z.B. bei Äpfel und Kirschen. Auch qualitativ hat eine Bestäubung dieser Obstbäume durch Honigbienen einen sehr positiven Einfluß: die Früchte werden größer und schmackhafter. Allerdings sind Honigbienen fixiert auf sog. Massentrachten. Im Frühling oder Sommer lassen sie daher viele – eigentlich interessante Futtertrachten – unberührt, wenn sie für die Masse des Bien nicht lohnend scheinen. Ihr Flug-Radius beträgt bis zu 8 km – durchschnittlich 3 km.

Sie leben einzeln ( man sagt auch: solitär) und ihr Leben spielt sich oft im engen Umkreis ( einige 100 Meter ) ihrer Niststätte ab. Daher ist es wichtig, auf eine Vielfalt der Anpflanzungen zu achten. Zudem fliegen viele Wildbienen und Hummeln bereits bei Temperaturen, in denen Honigbienen noch die Wärme des Stockes bevorzugen. Und nicht jede Wildbiene legt ihre Brut in Röhrchen ab. Die meisten nutzen Gänge in der Erde oder z.B. in markhaltigen Pflanzenstengeln, die daher über Winter in den Gärten stehenbleiben sollten.

In unserer Anlage gibt es drei Wildbienenhotels, die im Rahmen der Aktion des Jahrs 2018 „ Kinder schaffen insektenfreundliche Gärten“ der Gartenfreunde Rheinland von unserem Verein durch einige Pächter ehrenamtlich errichtet wurden. Das „Wildbienenhotel“ vor Garten 186 wird von der Kita-Gruppe der Kita Mathias-Brüggen-Str. organisiert und von einer unserer Pächterinnen begleitet. Die Nisthilfen dieses Hotels sind von den Kindern in Zusammenarbeit mit deren Eltern oder dem Team gebastelt worden. In regelmäßigen Abständen besuchen die Kinder der Kita seit 2018 das Hotel. Auch das benachbarte Hochbeet wird von Ihnen gepflegt.

Sie können gerne am Hotel zu jeder Jahreszeit Wildbienen beobachten. Vor dem obigen Hotel gibt es auch eine Bank, von der in Ruhe das geflügelte Treiben am Hotel beobachtet werden kann.

Wildbienen können gut in der Zeit von März – September beobachtet werden. Manche sehen aus wie kleinere Honigbienen, andere sind fast oder ganz schwarz. Andere erinnern an Hummeln. Ihre Größen variieren von 4 mm bis zu 1,5 cm – es sind z.B. Arten der Schmal-, Masken- und Furchenbienenarten, Blattschneider-, Pelz- Sand- oder Scherenbienen. Der Klimawandel führt dazu, dass sich das Artenspektrum verändert. So kann z.B. als Folge des Klimawandels in Köln z.B. die – je nach Art – bis zu 3 cm große Holzbiene in den Monaten März – Juni vermehrt gesichtet werden.

Es gibt viel zu entdecken.

Bienen, die für ihre Brut Röhrchen im Hotel nicht annehmen, können gut in Sandarien beobachtet werden. Für Neugierige empfiehlt sich ein Besuch des Botanischen Gartens Bonn mit seinem Sandarium. Pelzbienenarten z.B. können auch auf dem sandigen rheinläufigem Fußweg in Köln-Langel beobachtet werden.

Die beiden „Hotels“ am Nordende des Hauptweges unserer Anlage können sehr gerne als Projekt, z.B mit einer Schul- , Offener Ganztags- oder Kitagruppe geführt werden !

Vielleicht nimmt sich einer der PächterInnen unserer Anlage dieses Projektes an. Gerne nimmt der Vorstand Anfragen entgegen !

Weitere Informationen über Wildbienen erfolgen an dieser Stelle. Fragen nehmen wir gerne entgegen.

[Monika Irlenbusch]